September 2021 - Die Begehung des FFH-Gebietes Börnicke fand statt
September 2021 - The inspection of the FFH area Börnicke took place
Am 09. September fand eine Begehung mit Projektpartnerinnen und Projektpartnern sowie Akteuren im FFH-Gebiet Börnicke mit gleichzeitiger Diskussion zur aktuellen Situation sowie zu möglichen Maßnahmen und Strategien statt. Dadurch konnte der erste Workshop trotz Corona-Pandemie in Person durchgeführt werden. Zudem konnten die Projektpartnerinnen und Projektpartner sowie Akteure die Probleme des Gebietes direkt vor Ort wahrnehmen und erfahren.
Das FFH-Gebiet hat eine Größe von 513,03 ha und ist in drei voneinander getrennte Teilflächen gegliedert. Das Gebiet besteht hauptsächlich aus intensiv genutzter Agrarlandschaft mit 50 eingestreuten Feldsöllen, Kleinseen und Feuchtgebieten. Es stellt einen der aktuellen Verbreitungsschwerpunkte der Rotbauchunke auf der Grundmoränenplatte des Barnim dar. Die Börnicker Feldflur, in der sich das FFH-Gebiet befindet, ist bis auf Kleingewässer und ihr unmittelbares Umfeld überwiegend ausgeräumt und strukturarm. Die im FFH-Gebiet vorhandenen Sölle stellen geschützte Biotope im Sinne des §30 BNatSchG und des §18 BbgNatSchAG dar.
Die Situation im Gebiet bzw. der relevanten Schutzobjekte hat sich stark verschlechtert. Es herrscht seit einigen Jahren starker Wassermangel durch Witterung und Klimaveränderungen und die Sölle unterliegen einer großen Gefährdung durch Verlandung und Austrocknung. Im FFH-Gebiet gibt es viele wasserspeichernde Sandlinsen (Sölle), jedoch sind alle Kleingewässer an ein umfassendes Drainagesystem angeschlossen. Nur zwei bis drei Gewässer halten noch durchgängig Wasser - alle anderen Gewässer fallen bereits im Frühjahr trocken und sind zugewachsen. Starkregen im Winter füllt die Sölle vorübergehend auf. Aufgrund des Trockenfallens mineralisieren die Sölle und es kommt zu einer hohen Kohlenstoffabgabe.
Die meisten Gewässer trocknen im Jahresverlauf aus, bevor die Amphibienlarven ohne Wasser an Land leben können. Bei allen Amphibienarten wurde ein extremer Bestandseinbruch durch Witterung und Klimaveränderungen festgestellt. Zwei Amphibienarten sind lokal ausgestorben (Kreuzkröte, Wechselkröte). Auch die Rotbauchunke verzeichnet einen extremen Artenrückgang. In diesem Frühjahr wurden keine Amphibien mehr gesichtet.
On 09 September, a walk-through with project partners and stakeholders took place in the Börnicke FFH area with simultaneous discussion of the current situation and possible measures and strategies. Thus, the first workshop could be held in person despite the Corona pandemic. In addition, the project partners and stakeholders were able to perceive and experience the problems of the area directly on site.
The FFH area has a size of 513.03 ha and is divided into three separate sub-areas. The area consists mainly of intensively used agricultural landscape with 50 interspersed field tarns, small lakes and wetlands. It represents one of the current distribution foci of the fire bellied toad on the ground moraine plateau of the Barnim. The Börnicker Feldflur, in which the FFH area is located, is predominantly cleared and structurally poor except for small water bodies and their immediate surroundings. The tarns in the FFH area are protected biotopes according to §30 BNatSchG and §18 BbgNatSchAG.
The situation in the area and the relevant protected objects has deteriorated considerably. There has been a severe water shortage for several years due to weather and climate changes, and the tarns are at great risk of silting up and drying out. In the FFH area there are many water-retaining sand lenses (tarns), but all small water bodies are connected to an extensive drainage system. Only two to three water bodies still hold water continuously - all other water bodies fall dry already in spring and are overgrown. Heavy rainfall in winter temporarily fills the sumps. Due to the dry fall, the tarns mineralize and a high carbon release occurs.
Most water bodies dry up during the year before the amphibian larvae can live on land without water. All amphibian species have experienced extreme population declines due to weather and climate changes. Two amphibian species have become locally extinct (natterjack toad, green toad). The fire-bellied toad also recorded an extreme species decline. No more amphibians were sighted this spring.